Kompetenz-Blog
Die richtige Bettkanten-Entscheidung
- 13. Juni 2022
- Posted by: EKR
- Category: Mitarbeiterführung Mitarbeitermotivation
Mir geht es nicht gut – gehe ich heute arbeiten?
Diese Frage, die sich auch Ihre Mitarbeiter*innen morgens regelmäßig stellen, nennen wir Bettkanten-Entscheidung.
Sie haben es sicherlich schon selbst einmal erlebt. Die Antwort ist nicht immer so einfach.
Es gibt diejenigen, die sich eher entscheiden, doch zur Arbeit zu gehen. Und die anderen, die im Zweifel zuhause bleiben.
Wenn wir diejenigen fragen, die sich oft zugunsten der Arbeit entscheiden „Warum gehen Sie trotzdem?„, dann ist die Antwort meist: Ich will die anderen nicht im Stich lassen.
Merke: Wer sich im Team wohl fühlt, wird sich im Zweifel für die Arbeit entscheiden.
Verantwortlich, ob sich Mitarbeiter*innen im Team wohl fühlen sind vor allem die Führungskräfte.
Wenn es also zu einer ungewöhnliche Häufung von Fehltagen kommt, kann das ein Hinweis darauf sein, ob die oder der Betreffende sich gut integriert fühlt.
Was bedeutet ungewöhnliche Häufung?
- Im Bundesdurchschnitt liegt die AU bei circa 5,5%
- Doch es gibt durchaus Unterschiede in den Unternehmen. Fragen Sie Ihre Personalabteilung den Zahlen in Ihrem Unternehmen und vergleichen Sie Ihre Zahlen mit denen, anderer Abteilungen.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass vor allem die kurze Ausfälle hoch sind, dann fragen Sie die Betroffenen ganz offen, ob sie sich im Team wohlfühlen. Im Trubel des Arbeitsalltags hören Sie vermutlich eher ein: Ja, alles klar. Warum fragst du?
Nehmen Sie daher Zeit die folgenden Fragen in Ruhe zu besprechen.
- Fühlen sich Ihre Mitarbeiter*innen im Team wohl?
- Fühlen sie sich von der Ihnen als Führungskraft geschätzt?
- Haben die Betreffenden das Gefühl, dass sie gebraucht werden?
- Fühlen sie sich fair behandelt?
- Haben sie das Gefühl, dass es in Ordnung ist, wenn sie ggf. nur 60% leisten können, wenn sie sich unwohl fühlen und dennoch zur Arbeit kommen?
- Wissen sie, dass sie wieder nach Hause gehen können, falls es ihnen doch nicht gut geht?
Das Mitarbeiterjahresgespräch ist dazu eine ideale Gelegenheit.
Falls es Anzeichen gibt, dass sich jemand bei der Arbeit nicht ganz wohl fühlt, dann vertiefen Sie das Thema – und hören gut zu.
- Passt die Aufgabe und die Arbeitszeit noch?
- Fühlt sie der Betreffende im Team wohl?
- Hat er das Gefühl, gebraucht zu werden?
- Fühlt er sich von Ihnen geschätzt?
- Fühlt er sich von Ihnen fair behandelt?
Achtung:
Ihr Gesprächsziel ist es, die Stimmung zu verstehen. Jetzt ist also kein Platz für Kritik oder Argumente. Damit würden Sie Ihr Gegenüber nur in die Defensive drängen.
Wenn Sie diese Punkte beachten, dann werden Bettkanten-Entscheidungen in Ihrem Team häufiger zugunsten der Arbeit, der Kolleginnen und des Unternehmens ausfallen.
Schöne Grüße vom Baldeneysee,
Michael Wachholz
m.wachholz@kompetenz-trainieren.de
Ein eigenes Büro.
Das wäre das Beste. Ansonsten wählen Sie einen festen Platz. Andere erkennen dann, ob Sie momentan ansprechbar sind, oder lieber nicht gestört werden wollen.
Wenn Sie allein wohnen,
dann sollten Sie auf Ihre Work-Life-Balance achten. Je klarer Ihnen die Trennung des Arbeitsbereichs vom Rest der Wohnung gelingt, desto mehr können Sie zuhause von der Arbeit abschalten. Wenn Sie neben dem Notebook essen, dann haben Sie abends schnell den Eindruck weder konzentriert gearbeitet noch Freizeit gehabt zu haben.
Der Lieblingsplatz
Besser nicht. Am Lieblingsplatz zu arbeiten ist verführerisch, an der liebsten Stelle in der Wohnung zu arbeiten. Doch wenn Sie in den nächsten Wochen dort die meiste Zeit verbringen, dann könnte sich ihr Lieblingsplatz zum Arbeitsplatz wandeln. Wäre doch schade.
Die Blickrichtung
Hier sollte es möglichst leer oder zumindest sehr ordentlich sein. Denn alles was wir sehen, ist geeignet uns von der aktuellen Aufgabe abzulenken. Die meiste Ablenkung gibt es vermutlich in der Küche: Hier ist noch ein Fleck. Noch einen Kaffee? Hat sich in der letzten Stunde was im Kühlschrank getan? Ein kleines Stück Schokolade …
Die Möbel.
Ein guter Stuhl ist Gold wert. Leider kosten gute Stühle auch entsprechend. Achten Sie darauf, dass die Unterschenkel im Rechten Winkel zu den Oberschenkeln stehen. Am besten Sie gleichen die Höhe mit weichen Kissen aus. Dann bleibt das Becken etwas in Bewegung.
Der Monitor.
Die Oberkante des Monitors soll ungefähr auf Augenhöhe und eine Armlänge entfernt sein.
Ruhe.
Wenn es Ihnen in der Wohnung zu laut ist, dann probieren Sie einen Kopfhörer mit Noise cancelling. Es ist erstaunlich, wie gut Umgebungsgeräusche eliminiert werden.
Telefonkonferenzen, Skype und Co.
Die Qualität von Sprach-Übertragungen wird viel besser, wenn im Raum ein Teppich und Bilder an den Wänden sind.
Videokonferenzen
brauchen Licht. Viel Licht.
Achtung: Im Blickfeld sollte es ordentlich sein. Überlegen Sie auch, was Sie den Kollegen zeigen wollen, und was nicht. Noch einfacher ist es allerdings, wenn Sie sich während der Videokonferenz mit dem Rücken zur Wand zu setzen.
Clean Desk.
Räumen Sie am Ende des Tages den Arbeitsplatz auf. Mit diesem Ritual läuten Sie unwiederbringlich den Feierabend ein. Es ist am nächsten Tag auch ein gutes Gefühl, zurück an einen aufgeräumten Arbeitsplatz zu kommen.